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Geschichte

Aus der Iffezheimer Geschichte

"Iffezheim" im Wandel der Zeit
Die Endsilbe "heim" im Ortsnamen lässt den Rückschluss zu, dass Iffezheim noch im fränkischen Siedlungsbereich lag.  In der Urkunde wird der Ort als "Uffinsheim" aufgeführt. Wenn man den Historikern Glauben schenken darf, dann wurde die Gemeinde ab 1457 "Uffesheim" genannt, ab 1487 dann "Uffisheim". Im Jahr 1512 waren es die Vorfahren der jetzigen Iffezheimer offensichtlich leid, "Uffisheim" genannt zu werden, denn sie tauften ihre Heimat in "Uffentezheim" um. Derart namensänderungsfreudig hieß die Ortschaft um 1750 plötzlich "Iffitzheim" und taucht ein halbes Jahrhundert später in den Büchern als "Iffetzheim" auf. 1850 einigte man sich schließlich auf die heutige Schreibweise "Iffezheim". 

Die einstige Mühle in der Karlstraße / Ecke Hauptstraße

Anno 1245 erstmals urkundlich erwähnt

Die Gemeinde Iffezheim wurde 1245 erstmals urkundlich erwähnt, damals noch unter dem Namen „Uffinsheim“. Grabbeigaben wie Waffen, Töpfe, Geschirr, Schmuck und Münzen, die 1929 am Südrand des Ortes gefunden wurden, geben jedoch Hinweise darauf, dass Iffezheim wesentlich älter sein muss. So lässt der bisher wichtigste Fund, der 1963 entdeckte „Iffezheimer Reiter“ - eine Bronzeplastik, die wahrscheinlich den Kriegsgott Mars oder einen Turnierreiter darstellt - vermuten, dass Iffezheim schon zur Römerzeit existierte. Iffezheim lag 1245 im fränkischen Ufgau an der Grenze zur alemannischen Ortenau. Die Endsilbe „-heim“ verdeutlicht im heutigen Ortsnamen, auf den man sich 1850 nach mehrmaliger Namensänderung schließlich einigte, noch immer diesen fränkischen Einfluss.Im Jahr 1493 bildete Iffezheim zusammen mit dem heute zu Baden-Baden gehörenden Dorf Sandweier eine Gemeinde. 1571 wurden die beiden Orte offiziell getrennt, doch erst im 19. Jahrhundert wurde diese Trennung auch nach und nach von der Bevölkerung akzeptiert, wie einer Ortschronik zu entnehmen ist.

"Iffezheimer Reiter"  1963 beim Kieswerk gefunden

Der 30-jähriger Krieg zerstörte den Ort fast völlig

Während des dreißigjährigen Krieges wurde Iffezheim fast gänzlich zerstört und von Franzosen und Schweden geplündert. Wenige Jahrzehnte später fielen die Franzosen erneut in Iffezheim ein und vernichteten das Dorf am 24. und 25. August 1689, laut einer Ortschronik, endgültig. Es dürften wohl nur sehr wenige Menschen überlebt haben, denn drei Jahre lang wurden im gesamten Ortsgebiet keine Eheschließungen mehr verzeichnet.Auch danach kam IFFEZHEIM nicht zur Ruhe. Zur Zeit Napoleons suchten Soldaten fast aller europäischen Länder Quartier im Ort. Die damit verbundenen finanziellen Kriegslasten trieben Iffezheim in den Ruin. Durch Arbeitslosigkeit, Missernten und Krankheitsepidemien Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Lage noch verschlechtert.

Die historischen Rennbahntribünen

Edouard Bénazet brachte den Aufschwung

Erst mit dem damaligen Spielbankpächter Edouard Bénazet aus Baden-Baden über die Anlegung einer Pferderennbahn, brachte wieder Aufschwung und Wohlstand nach IFFEZHEIM. Die Pferderennbahn, seit 1871 in der Obhut des Internationalen Clubs, ist der Ursprung der Weltgeltung Iffezheims und eine gute Einnahmequelle der Gemeinde. Mit dem Bau der Lokalbahn Schwarzach-Rastatt Ende des 19 Jahrhunderts wurden nicht nur viele Arbeitsplätze, sondern auch eine bessere Verkehrsanbindung Iffezheims geschaffen. Um diese Lokalbahn, liebevoll auch „Lobberle“ genannt, ranken sich zahlreiche Geschichten und, obwohl der Betrieb 1972 eingestellt wurde und der ehemalige Bahnhof mittlerweile einer schmucken Grünanlage gewichen ist, fühlen sich viele Bürger und Bürgerinnen der Gemeinde noch immer mit der Lokalbahn verbunden.

Sog. "Kirchengässel"  bei der Kath. St. Birgitta-Kirche

Zweiter Weltkrieg forderte viele Opfer

Während Iffezheim im Ersten Weltkrieg von größeren materiellen Schäden verschont blieb, musste der Ort im Zweiten Weltkrieg aufgrund einer längeren Beschießung und eines schweren Bombenangriffs große Opfer bringen. Doch in der anschließenden Zeit des Wirtschaftswunders konnte Iffezheim wieder aufgebaut und erweitert werden. Durch eine Umstrukturierung und Baumaßnahmen wie einer Wassergewinnungsanlage, einer Kanalisation mit Kläranlage und einer Staustufe am Rhein, wuchsen die Bevölkerung und die Industrie stark an, weshalb sich die bebaute Fläche im Vergleich zur Vorkriegszeit fast verdoppelte. Mittlerweile leben in unserem Ort etwa 5.200 Einwohner (Stand Juni 2019) auf einer Fläche von circa 1.992 Hektar.

Schwarzer Anker, rotes Ruder auf weißem GrundEin in Silber gestürzter schwarzer Anker, behaftet mit einem schräg links liegen­den roten Ruder. Anker und Ruder deuten auf die Lage der Gemeinde am Rhein hin.Mit der Rheinüberfahrt zwischen Iffezheim und der auf dem linken Rheinufer liegenden, bis 1796 badischen Ge­meinde Beinheim waren gewöhnlich Iffezheimer Bürger gegen Entrichtung einer Abgabe belehnt. 1872 trat die Gemeinde das Rheinüberfahrtsrecht mit allen Einrichtun­gen und Geräten an die Großherzogliche Wasser- und Straßenbauverwaltung ab, wenig später wurde der Fähr­betrieb wegen mangelnder Rentabilität eingestellt.
Im 19. Jahrhundert erscheint in den beiden Farbstempeln und dem Prägesiegel der Gemeinde ein nicht eindeutig zu bestimmendes Zeichen. Möglicherweise handelt es sich um das Ortszeichen, das anstelle des in Vergessenheit geratenen Wappens in den alten Siegeln aufgegriffen wurde. Nachdem im Sommer 1900 die Gemeinde die Ausarbei­tung eines historisch begründeten Wappens beantragt hatte, regte das Generallandesarchiv die Wiederauf­nahme des seit dem 16. Jahrhundert belegten Wappens an. Der Gemeinderat folgte dieser Empfehlung im De­zember 1900. Die Tingierung des Ruders, das zunächst »natürliche Farben« bekommen hatte, wurde anläss­lich der Herausgabe des Wappenbuches des Landkreises Rastatt 1966 gemäß den heraldischen Regeln berichtigt.

Alter Siegel
Alter Siegel

Siegel des Dorfes Iffezheim aus dem 16. Jahrhundert und Farbstempel, mindestens 1846 bis 1872 benutzt. Das Siegel zeigt in einem halbrunden Wappenschild einen gestürzten Anker, dahinter ein schräg gelegtes Ruder. Die Umschrift lautet sigillum ville uffisheim (= Siegel des Dorfes Iffezheim).

(Quellen: Siegel 1598: GLA 35/18 1598 Apr. 6 und 1616 Apr. 6; Siegel und Wappen des 19. und 20. Jh.: GLA 230/Iffezheim, Siegelkartei, Wappenakten Rastatt; Wappenkartei.)

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Das heutiger Gemeindesiegel
Der Siegelabdruck heute

Anker und Ruder deuten auf die Lage der Gemeinde am Rhein hin. Mit der Rheinüberfahrt zwischen Iffezheim und der auf dem linken Rheinufer liegenden, bis 1796 badischen Gemeinde Beinheim, waren gewöhnlich Iffezheimer Bürger gegen Entrichtung einer Abgabe belehnt. 1872 trat die Gemeinde das Rheinüberfahrtsrecht mit allen Einrichtungen und Geräten an die Großherzogliche Wasser- und Straßenbauverwaltung ab, wenig später wurde der Fährbetrieb wegen mangelnder Rentabilität eingestellt.

Iffezheimer Fahne

Gemäß Urkunde des Landratsamts Rastatt vom 16. Februar 1981 wurde der Gemeinde Iffezheim nach § 6 Abs. 1 der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg das Recht verliehen, eine Flagge in den Farben "Schwarz-Weiß (Schwarz-Silber)" zu führen. Die Flaggenfarben sind regelrecht aus dem Wappen der Gemeinde Iffezheim abgeleitet.

Die Bürgermeister der Gemeinde Iffezheim seit dem Jahr 1881.

Jakob Huber 1881-1893
Jakob Huber 1881-1893
Konrad Mußler 1893-1911
Konrad Mußler 1893-1911
Johannes Nepomuk Huber 1911-1919
Johannes Huber 1911-1919
Anton Oesterle 1920-1932
Anton Oesterle 1920-1932
Friedrich König 1932-1939
Friedrich König 1932-1939
Heinrich Hertweck 1939-1945
Heinrich Hertweck 1939-1945
Franz Xaver Huber 1945-1946 / 1948-1961
Franz X. Huber 1945-1961
Albin König 1961-1978
Albin König 1961-1978
Otto Himpel 1978-2002
Otto Himpel 1978-2002
Peter C. Werler 2002-2018
Peter Werler 2002-2018
Iffezheimer Chronik

IFFEZHEIM - Die Geschichte eines Dorfes am Rhein
Die Iffezheimer Ortschronik erzählt erstmals zusammenhängend die Geschichte des Iffezheimer Gemeinwesens und seiner Bevölkerung. Das anspruchsvolle Buch mit 447 Seiten und vielen Farbfotos und bunten Darstellungen wurde sehr aufwändig gestaltet.Im Rahmen des Heimattages des Landkreises Rastatt in der Bénazet-Tribüne auf der Galopprennbahn Iffezheim wurde im Oktober 2006 diese Chronik von Bürgermeister Peter Werler erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Initiator der Ortschronik ist der Heimatverein Iffezheim e.V., federführend durch den damaligen ersten Vorstand Roman Huber, der in enger Zusammenarbeit mit dem Autor  Dr. Kurt Hochstuhl und der Gemeinde Iffezheim dieses Werk schuf.Die Ortschronik kann zum Preis von 29,-- € im Bürgerbüro des Rathauses käuflich erworben werden.


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